Stadt Falkensee erhält Auszeichnung als “Ort der Vielfalt”
Die Stadt Falkensee wird am 25. Mai zum Ort der Vielfalt ausgezeichnet. Der Wettbewerb “Orte der Vielfalt” ist vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiert und wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Der stellvertretende Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Michael Richter-Kempin, und Andreas Mallé, Koordinator gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, werden die Auszeichnung für die Stadt Falkensee in Berlin entgegen nehmen.
Bürgermeister Heiko Müller freut sich: “Seit mehreren Jahren engagieren sich beide aktiv im Falkenseer Bündnis gegen Rechts. Viele Veranstaltungen haben sie gemeinsam organisiert. Die Jury des bundesweiten Wettbwerbs “Orte der Vielfalt” hat dieses Engagement von Verwaltung und Zivilgesellschaft anerkannt.” Während Andreas Mallé das Bündnis im Rahmen seiner Tätigkeit als städtischer Beauftragter und Koordinator gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus begleitet, ist Michael Richter-Kempin ehrenamtlich tätig.
Falkensee hat die ganze Vielfalt der ehrenamtlichen Tätigkeiten gegen Rechtsextremismus und für ein tolerantes Miteinander sowie die Verzahnung von politischer, ehrenamtlicher und Verwaltungsebene in den Bewerbungsunterlagen dargestellt. Eingereicht wurden eine Beschreibung der Aktivitäten sowie Fotoseiten. Mit folgendem Text hat die Stadt auf sich aufmerksam gemacht:
“Die Aktivitäten der Stadt Falkensee gegen Rechts zeugen von einer lebendigen Zivilgesellschaft. Im Vorfeld der letzten Kommunalwahlen informierte das Bündnis gegen Rechts mit Unterstützung von vielen Vertretern demokratischer Parteien, dem Jugendparlament, Bürgerinnen und Bürgern und nicht zuletzt der Leitung des Rathauses die Menschen über die Unterstützerunterschriften, die die NPD sammelte.
Ausgereicht wurden Handzettel und Plakate, Gespräche wurden gesucht und die örtliche Presse berichtete. In der Stadtverwaltung fand im Vorfeld der Wahl ein Fortbildungsseminar der Amtsleiter zum Rechtsextremismus statt. Das „Bündnis gegen Rechts“ (BGR) ist ein Zusammenschluss von allen in der SVV Falkensee vertretenden demokratischen Parteien, vielen Vereinen und Einzelpersonen. Anlass waren 2007 Schändungen in unserem „Geschichtspark.
Gedenkstätte – KZ-Außenlager“ und der Vorstoß der NPD/DVU in die Parlamente der Brandenburger Kommunen zu kommen. Seit vier Jahren findet auf Initiative des Bündnisses und mit Unterstützung der Stadtverwaltung ein „Stadtevent“ statt.
Dabei spielen an einem Abend unterschiedliche internationale Gruppen in unterschiedlichen Lokalitäten Musik aus ihrer Heimat. Musiker, Anbieter der Lokalität und Besucher sind dabei dem jeweiligen Motto auf den Eintrittsbändchen verpflichtet. Aktuell hat das BGR eine Wanderausstellung mit Plakaten „Für Toleranz und Fremdenfreundlichkeit“ und „Gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“ mit Unterstützung des Aktionsbündnisses Brandenburg und der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“ erstellt.
Seit 18 Jahren arbeitet das „Hauses am Anger. Creatives Zentrum“ in Trägerschaft der Stadt Falkensee mit Kindern und Jugendlichen zu den Themen Nationalsozialismus, Antisemitismus und Ausgrenzung. Die Einrichtung organisiert einen jährlich stattfindenden Jugendaustausch mit einer jüdischen Gemeinde in Israel. Auch Vereine wie der SV Finkenkrug klären ihre Jugend gegen Rechts auf. Der Verein hat dafür im Jahr 2008 die Auszeichnung „Stern des Sports“ in Bronze erhalten. Jedes Jahr erfolgt auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers ein öffentliches Gedenken gemeinsam mit Überlebenden, Schülern und Vertretern aus Rathaus, Politik und den Kirchen. Das BGR organisiert zudem ein Treffen mit Schülern aus Falkensee, norwegischen Lagerinsassen und norwegischen Jugendlichen. Einstimmig unterstützt von allen Parteien in der Stadtverordnetenversammlung von Falkensee und dem Bürgermeister fanden sich Anfang
2007 BürgerInnen zusammen, um Stolpersteine auch in Falkensee verlegen zu lassen. 10 Stolpersteine sind bereits zum Gedenken an während des NS verfolgte Mitbürger und Mitbürgerinnen in Falkensee verlegt worden. Für 2009 sind weitere geplant. Darüber hinaus gibt es mit der Lokalen Agenda 21 Falkensee und dem im vergangenen Jahr gegründeten Bündnis für Familie weitere Foren, in denen ein Boden für ein tolerantes Miteinander geschaffen wird.
Manuela Dörnenburg
Stadt Falkensee
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