Abgesoffen
Nachdem Falkensee bereits im Sommer “abgesoffen” ist, wird das Wasser nun auch im ausklingenden Winter zum Problem. In zahlreichen Kellern steht auf einmal das Grundwasser.
Bei den massiven Regenfällen im Sommer 2007 haben viele Falkenseer unfreiwillig Bekanntschaft mit den feuchten Naturgewalten schließen können, die durch Fenster, Türen und jede undichte Stelle ins Hausinnere gedrungen sind. Unzählige Häuser sind vor knapp einem halben Jahr vollgelaufen.
Nun stecken wir mitten in der nächsten Wasserkatastrophe. In zahlreichen Kellern steht auf einmal das Grundwasser. Das befindet sich bereits seit Monaten auf einem Rekordhoch. Die extremen Regenfälle vom 18. bis zum 21. Januar haben den Stand aber noch einmal anschwellen lassen.
Zahlreiche Wiesen haben sich bereits seit Wochen in Tümpel verwandelt, weil das Wasser nicht mehr versickern kann. Viele Keller, die bislang noch über dem Grundwasser standen, baden nun regelrecht darin. Eine undichte Stelle im Mauerwerk oder in der Bodenplatte reicht aus – und schon gurgelt das Nass über die Fließen, den Teppich oder das festgeklopfte Erdreich.
Im Redaktionskeller von Falkensee aktuell quoll das Wasser auf einmal zwischen dem Büroparkett hervor. Ein Schacht, der bis auf die Bodenplatte reicht, stand 30 Zentimeter unter Wasser. Seitdem arbeitet hier eine Pumpe, einmal in der Stunde für 10 Minuten, ein automatischer Timer kümmert sich um die Misere.
Hellweg verkauft Pumpen und Nassstaubsauger ohne Ende, auch Installateur-Firmen wie Laurenzo haben Hochkonjunktur. Hoffnung ist erst einmal nicht in Sicht, wie Frau Neitzel vom Falkenseer Grünflächenamt weiß: “So schnell sinkt der Grundwasserpegel nicht”.
Das Pumpenwerk in Zeestow wurde noch am 21. Januar angeworfen, um das Wasser aus dem prall gefüllten Schlaggraben in den Havelkanal zu pumpen. Anderenfalls wäre Falkensee komplett abgesoffen. Drei Wochen waren die Pumpen an, jetzt fließt das Wasser wieder aus eigener Kraft ab. Aber der Falkenhagener See führt noch 20 Zentimeter mehr Wasser als üblich, halb Waldheim steht unter Wasser und die Gräben sind weiterhin voll bis zum Anschlag. Jetzt bleibt nur die Hoffnung auf trockene Tage und Wochen. Dann löst sich das Grundwasserproblem hoffentlich von ganz alleine.
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